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Pressemeldungen

Berufswelt Bau bietet vielfältige Karrierechancen – Digitalisierung prägt zunehmend die Arbeitspraxis in der Bauwirtschaft

Landesweiter Infotag Bauausbildung findet positive Resonanz

Stuttgart. Mauerziegel versetzen, Fliesen zuschneiden, einen Minibagger steuern oder sogar einen Kran – letzteren natürlich nur mittels Simulator: Mit großer Begeisterung haben zahlreiche Schüler beim diesjährigen Infotag Bauausbildung die Gelegenheit genutzt, ihre handwerklichen Fähigkeiten zu erproben. Die Veranstaltung wurde von den Bauverbänden in landesweit 17 überbetrieblichen Ausbildungszentren ausgerichtet. Hier informierten sich am 25. Oktober 2022 sowie zum Teil am darauffolgenden Tag rund 3.000 Besucher über die Bauberufe. Für viele war es der erste Kontakt zu einer faszinierenden Berufswelt, die ein vielseitiges Tätigkeitsfeld bietet und von modernster Technik geprägt ist. Im Anschluss an einen Einführungsvortrag hatten die Schüler beim Gang durch die Werkhallen Gelegenheit, mit Auszubildenden und Ausbildern ins Gespräch zu kommen und ihr Talent anhand kleiner praktischer Aufgaben zu testen.

„Ziel des Infotags ist es, Schülern in der Berufsorientierungsphase ein anschauliches Bild von Ausbildung, Berufspraxis und Entwicklungsmöglichkeiten in der Baubranche zu vermitteln“, erklärt Bernhard Sänger, Präsident der Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg. Zu den Vorteilen der über 20 Bauberufe zählt die Sicherheit der Arbeitsplätze: Durch den auch künftig hohen Baubedarf, etwa im Wohnungsbau, in der Gebäudesanierung oder im Verkehrswegebau, ist die Branche auf Jahre hinaus gut beschäftigt. Hinzu kommen sehr gute berufliche Entwicklungsmöglichkeiten: Wegen des steigenden Durchschnittsalters der Firmenbelegschaften bestehen für Nachwuchskräfte ausgezeichnete Aufstiegschancen. Auch die Ausbildungsvergütungen können sich sehen lassen: Sie liegen im ersten Lehrjahr bei 920 Euro brutto monatlich, im zweiten Jahr bei 1.230 Euro und im dritten Jahr bei 1.495 Euro.

Nicht zuletzt gehört die hohe Qualität der Ausbildung zu den Pluspunkten einer Lehre am Bau. Denn über die betriebliche Ausbildung und den Unterricht in der Gewerbeschule hinaus bietet die Bauwirtschaft ihren Lehrlingen eine umfassende praktische Schulung in überbetrieblichen Ausbildungszentren. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass jede zukünftige Fachkraft über ein breites Praxiswissen verfügt und so für den späteren Berufseinsatz bestens gerüstet ist.

Tatsache ist: Mit dem technischen Fortschritt sind die Anforderungen an die Fachkenntnisse der am Bau Beschäftigten deutlich gestiegen. Mehr denn je ist auf den Baustellen Wissen gefragt, Muskelkraft spielt – auch aufgrund des zunehmenden Maschineneinsatzes – eine weniger wichtige Rolle. Daher bieten die Bauberufe auch Frauen interessante Berufsperspektiven. Ein „Muss“ ist für alle am Bau Tätigen das lebenslange Lernen durch kontinuierliche Weiterbildung.

Durchgreifend verändert wird die Arbeitswelt durch die digitale Revolution, die auch in der Baubranche immer weiter fortschreitet. Die Bauverbände haben daher neue Formen des Wissenserwerbs sowie digitale Techniken in die Ausbildung integriert. Dazu gehören die Nutzung digitaler Unterrichtsmedien wie interaktiver Whiteboards und Tabletcomputer, das Arbeiten mit dreidimensionalen CAD-Modellen oder die Einbeziehung der Internetrecherche z.B. bei der Arbeitsvorbereitung. Ganz neue Möglichkeiten bietet der Einsatz von Simulatoren bei der Kran- und Baggerausbildung, der das risikofreie und dennoch realitätsnahe Üben auch schwieriger Situationen erlaubt. Erlernt wird gleichfalls der Umgang mit digitalen Vermessungsgeräten, die mit Hilfe von Lasertechnik das Berechnen von Flächen und Volumina oder das Abstecken von Baustellen erheblich erleichtern. Neue Formen der Zusammenarbeit und der Selbstreflexion beim Lernen entstehen durch die Einrichtung digitaler Plattformen, auf denen Auszubil-dende Arbeitsergebnisse präsentieren und miteinander diskutieren können.

Nach Abschluss der Ausbildung eröffnen sich jungen Baufachkräften ausgezeichnete Aufstiegschancen. Bei entsprechender Fortbildung können sie Vorarbeiter, Polier oder Meister werden. Wer die Voraussetzungen erfüllt, kann studieren und einen Bauingenieurabschluss erwerben. Eine interessante Perspektive stellt der Schritt in die Selbständigkeit dar. Insgesamt wurden im Ausbildungsjahr 2021/2022 in Baden-Württemberg fast 6.000 Nachwuchskräfte in den Bauberufen ausgebildet.

Weitere Infos: www.infotag-bauausbildung.de oder www.bau-dein-ding.de