Skip to main content Skip to page footer

Pressemeldungen

Fachkräftezuwanderung in der Bauwirtschaft

Branche sieht Potenziale vor allem bei Arbeitnehmern aus EU-Ländern und den Westbalkanstaaten

Stuttgart. Die Baubranche profitiert im Vergleich zur Gesamtwirtschaft überdurchschnittlich von der Zuwanderung. Wie die Statistik der Bundesagentur für Arbeit zeigt, wurde der Beschäftigungsaufbau der vergangenen Jahre ganz überwiegend durch Arbeitskräfte aus der Europäischen Union und dem Westbalkan ermöglicht. „Angesichts des fortschreitenden demografischen Wandels ist die Fachkräftesicherung für die Bauwirtschaft mehr denn je eine zentrale Zukunftsaufgabe. In den kommenden Jahren werden wir noch stärker auf Beschäftigte aus dem europäischen Ausland angewiesen sein“, betont Markus Böll, Präsident der Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg, anlässlich der Tagung der Fachkräfteallianz Baden-Württemberg am Montag in Stuttgart. 

Das deutsche Baugewerbe hat derzeit knapp zwei Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, davon mehr als 440.000 aus dem europäischen und außereuropäischen Ausland.  Ihr Anteil hat sich von 11,5 Prozent im Jahr 2015 auf 22,5 Prozent im vergangenen Jahr fast verdoppelt. Zum Vergleich: In allen Wirtschaftszweigen liegt der Anteil ausländischer Beschäftigter bei 16,0 Prozent.   Wichtige Herkunftsländer der in den vergangenen Jahren zugewanderten Bauarbeitnehmer sind die europäischen Staaten, die seit 2004 der EU beigetreten sind, sowie die Westbalkanstaaten.

Die Bauwirtschaft hat aufgrund der enormen Bauaufgaben der kommenden Jahre, z.B. im Wohnungsbau, in der Infrastruktur oder bei der Sanierung des Gebäudebestandes, einen hohen Bedarf an qualifizierten Fachkräften. Doch der jährliche Verlust an Beschäftigten, die aus dem Arbeitsleben ausscheiden, kann nicht allein durch die Ausbildung inländischer Nachwuchskräfte ausgeglichen werden. Und die Situation droht sich zu verschärfen, denn in den nächsten zehn Jahren wird bundesweit fast ein Viertel der Baufacharbeiter in den Ruhestand gehen. 

„Die Gewinnung zusätzlicher Fach- und Arbeitskräfte insbesondere aus EU-Ländern und europäischen Drittstaaten ist für unsere Branche unverzichtbar. Dazu müssen noch bestehende Hürden für Arbeitnehmer aus den Nicht-EU-Ländern abgebaut werden. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass wir Deutschland für Leistungsträger wieder attraktiver machen. Wir müssen zum Beschäftigungsmagneten in Europa werden. Nur so kann der drohende Personalengpass in der Bauwirtschaft abgewendet werden“, so Markus Böll.